Nachruf Prof. Hans M. Eppenberger

Prof. Hans Eppenberger begann seine Tätigkeit an der ETH Zürich im Jahr 1970 und wurde 1975 Ordentlicher Professor für Zellbiologie. Am Institut für Zellbiologie des Departements Biologie forschte und lehrte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2001. Am 18. Februar 2023 verstarb unser hoch geschätzter Kollege in seinem 87. Lebensjahr.

von Dominic Dähler
Prof. Hans Eppenberger
Prof. Hans Eppenberger

Hans Eppenberger wurde am 20. Juni 1936 in Basel geboren. Er studierte an der Universität Basel Biologie und promovierte dort im Jahr 1962, nachdem er seine Doktorarbeit am Institut für Medizinische Chemie durchgeführt hatte. Nach einem 15-monatigen Postdoktorat an der Harvard Medical School in Boston im Labor von Prof. E. Knox arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Brandeis Universität im Labor von Prof. N.O. Kaplan. Dort erforschte er insbesondere die Biochemie von Kreatinkinase-Isoenzymen, ein Thema, das er auch in späteren Jahren intensiv verfolgte. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz war er zunächst Chargé de Cours an der Universität Neuchâtel bevor er an die ETH berufen wurde. 1986 war er Gastprofessor an der University of California San Diego und 1991 war er Special Scientific Councellor in San Francisco. 1990 erhielt er ein Ehrendoktorat von der Universität Umea in Schweden. Nach seiner Emeritierung war er noch einige Jahre als Ombudsmann an der ETH Zürich tätig.

Hans Eppenberger war ein begeisterter Forscher und Lehrer, und seine langjährigen leitenden Mitarbeiter erfreuten sich der grossen Forschungsfreiheit, die er zuliess. Seine Forschung widmete er insbesondere der Biochemie und Zellbiologie von Skelettmuskel- und später von Herzmuskelzellen. Dabei untersuchte er diese Zellen in der Embryonalentwicklung, im adulten gesunden Organismus und bei Herzerkrankungen. Seine Arbeiten lieferten daher auch einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Grundlagenforschung. Bei der Einführung der konfokalen Mikroskopie hat er die ersten Impulse gegeben und damit auch die Erweiterung des Methodenspektrums der Mikroskopie an der ETH und schweizweit gefördert. Die wissenschaftlichen Ergebnisse von Hans Eppenberger und seinem Team, zu dem auch seine Frau Dr. Monika Eppenberger gehörte, sind in insgesamt 167 Publikationen in international bekannten Fachzeitschriften dokumentiert. Auch nach seiner Emeritierung war er noch viele Jahre als wissenschaftlicher Berater im Bereich der kardiologischen Grundlagenforschung im In- und Ausland tätig. Im Bereich der Lehre engagierte er sich in der Grundausbildung im Fach Zellbiologie und sowie in Spezialvorlesungen und -praktika auf dem Gebiet der Molekularen Kardiologie.

Wir haben Hans Eppenberger als begeisterten Wissenschaftler und Hochschullehrer sowie als überaus angenehmen Kollegen gekannt, der trotz seiner wissenschaftlichen Erfolge immer bescheiden geblieben ist. Er hat sich während seiner langen beruflichen Tätigkeit kontinuierlich für das Departement Biologie, die ETH Zürich und die wissenschaftliche Gemeinschaft im Allgemeinen eingesetzt. Dabei war er in zahlreichen Kommissionen tätig, wie z.B. im Forschungsrat des Schweizerischen Nationalfonds. Zudem war er Vorsteher des Departements Biologie.

Das Departement Biologie sowie seine zahlreichen Mitarbeitenden und Studierenden sowie seine Kolleginnen und Kollegen werden ihm ein dankbares und ehrendes Andenken bewahren.
 

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